Energieheldin werden leicht gemacht – Teil 1

Teil 1 des Interviews mit unserer Werkstudentin Katharina Wurster

Katharina Wurster kommt ins siebte Semester und studiert Erneuerbare Energien in Rottenburg am Neckar. Dass man dieses Fach dort studieren kann, vermutet man kaum, zumindest nicht, wenn man den Namen der Hochschule hört: HFR, das Kürzel steht für „Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg“. Außer den angehenden Försterinnen und Förstern werden hier unter anderem „Erneuerbare“ ausgebildet. In Katharinas Semester sind gerade mal 3 Frauen vertreten. Insgesamt sind in ihrem Semester noch 30 Studierende. Somit liegt der Schnitt weit unter dem Landesdurchschnitt für Studienanfängerinnen in MINT-Fächern. Dieser liegt immerhin bei 30 – 40 %.

Liebe Katharina, vorab schon ein herzliches Dankeschön für die geduldige und ausführliche Beantwortung unserer Fragen

Here weg go!

Katharina, was waren die bisherigen Inhalte Deines Studiums?
Das Studium umfasst die ganzheitliche Transformation des Energieversorgungsystems. In den vergangenen Semestern habe ich bereits ein breites Spektrum an naturwissenschaftlichen, technischen und ökonomischen Kenntnissen im Energiebereich erworben. Durch die Wahl meiner Vertiefungsrichtung „Energiesystemtechnik“ habe ich meinen Schwerpunkt auf den technischen Teil der Bereitstellung sowie der Entwicklung von Technologien und Verfahren erneuerbarer Energiesysteme gesetzt.

Was machst Du, wenn Du gerade nicht dabei bist Energieheldin zu werden?
Ich liebe es draußen in der Natur zu sein. Deswegen gehe ich auch gerne joggen. Derzeit freue ich mich auf meinen nächsten Halbmarathon im Oktober, von Lindau nach Bregenz direkt am Bodensee entlang. Ansonsten spiele ich Klarinette und treffe mich natürlich gerne mit meinen Freunden.

Wie beschreibst Du Dich, den Mensch Katharina?
Ich gehöre eher zu den ruhigen Personen. Allgemein gehe ich optimistisch durch meinen Alltag und habe einen gewissen Ehrgeiz, auch bei schwierigeren Aufgaben eine Lösung zu finden. Zu meinen größten Schwächen zählt das Aufstehen am Morgen. Ich würde mich zu den nachtaktiven „Eulen“ zählen, die spät abends noch konzentriert arbeiten können und dafür morgens gerne etwas länger schlafen 😊.

Hast Du ein Lebensmotto?
Nicht wirklich, aber folgendes Zitat passt gut zu meiner Lebenseinstellung: „Nicht weil es schwierig ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwierig.“ (Seneca) Denn oft muss man über seinen Schatten springen und sich selbst beweisen, dass die Dinge, die man sich zuerst nicht zugetraut hat, doch erfolgreich gemeistert werden können.

Wenn Du ein Tier wärst, welches wärst Du und warum?
Eine Eule! Wie schon erwähnt: eher ruhig und nachtaktiv, aber trotzdem zielorientiert.

Was waren die entscheidenden Kriterien zur Studienwahl? 
So nach dem Motto: Es war einmal…eigentlich wollte ich Feuerwehrfrau werden aber dann….😊
Lange war ich überzeugt, dass es ein Studiengang in Richtung Chemie wird. In meinen letzten zwei Schuljahren ist dieser Wunsch allerdings verloren gegangen. Klar war aber, es wird ein naturwissenschaftlicher Studiengang. Für den Studiengang „Erneuerbare Energien“ habe ich mich entschieden, da die Energiewende einer der wichtigsten Schritte im Kampf gegen den Klimawandel darstellt. Ich möchte an den Fortschritten aktiv mitwirken und mit meinem Beitrag etwas Positives bewirken. Außerdem bietet die Branche gute Zukunftsperspektiven und vielseitige Arbeitsplätze.

Was interessiert Dich in Deinem Fachbereich am meisten?
Im Moment behalte ich gerne den Überblick über die gesamten Entwicklungen. Interessant finde ich aber vor allem das „wie“ bei der schnellen Umsetzung der Energiewende. Dazu gehört auch das Zusammenspiel der einzelnen Energiesektoren Strom, Wärme und Mobilität.

Stell Dir vor eine Freundin frägt Dich, ob Sie Deiner Meinung nach für dieses Studium geeignet wäre was würdest Du antworten?
Wer wäre perfekt für diesen Studiengang?
Bei der Wahl dieses Studiengangs sollte man vielseitig interessiert sein. Denn die fachlich verschiedenen Bereiche Energietechnik, Energiewirtschaft und biogene Brennstoffe nehmen jeweils einen großen Teil des Studiums ein.

Für wen wäre er der blanke Horror?
Für alle, die naturwissenschaftlich uninteressiert sind oder schon wissen, dass sie sich nur auf ein bestimmtes Gebiet wie zum Beispiel Energiewirtschaft oder Elektrotechnik spezialisieren wollen.

Du hast bereits mehrere Praktika absolviert. Wie bewertest du den Realitätsbezug (Theorie zum Berufsalltag) der Studieninhalte?
Natürlich vermittelt ein Studium in erster Linie theoretisches Wissen. Zusätzlich konnten während meiner Studienzeit, durch die Einschränkungen der Corona-Pandemie, die meisten der geplanten Lehrfahrten leider nicht stattfinden. In meinem Praxissemester und bei meinem jetzigen Werkstudentenjob habe ich allerdings gemerkt, dass ich ein gewisses Grundverständnis für die Studieninhalte entwickelt habe, was sich in der Theorie durchaus als nützlich erweist.

 

Der zweite Teil des Interviews folgt in Kürze.